Mittwoch – Laboe und Orga am Strand

In unseren nun beheizten Hütten starten wir entspannt unseren Tag, gönnen uns ein heißes Bad bei einer Tasse heißen Schokolade mit Sahne, während wir dem Rauschen der Falckensteiner Wellen lauschen.
Eigentlich nicht. Um 7.30 Uhr  stehen wir gehetzt auf, irgendwie sind schon alle beim Frühstück, als mein Wecker klingelt?
Um 8.15 Uhr geht’s dann mit Spielleiter Andis Auto los zum Bayern-Stück und während ich noch immer am Struggeln bin, ob ich mir als Blog-Redaktion ein paar Stündchen auf dem Seniorenschiff nach Laboe gönne, steigen wir schon, vorbei am Publikum , das sehnsüchtig wartet in das Studio der Bayern geleitet zu werden, über die Absperrungen und schleichen durch ein paar Hintergemächer zu dem Raum, in dem die „Spurensuche“ stattfinden soll. Wie VIPs vor den Normalsterblichen da sein und uns gute Plätze sichern, das war ein Feeling, auch wenn wir letztendlich doch keinen Vorteil daraus gezogen haben. Was soll man machen… Wir sind eben doch nur die Orga…

Verträumt in die Sonne blinzelnd sitzen wir nun am Strand von Falckenstein etwas entfernt von unseren vollgeschmierten, nun beheizten Hütten und philosphieren darüber, wie es wohl den Laboe Dampfern und ihren Passagieren ergeht. Kostenlose Getränke auf dem Seniorenschiff, hunderte Menschen, die bei enormer Lautstärke und 30 Grad eine Stunde nach Laboe fahren, um dort 2 Stunden bei einem Brötchen zu hocken und anschließend wieder eine Stunde auf dem Dampfer zurücktuckern. So stellen wir uns den Ausflug jedenfalls vor. Was will man mehr, nicht wahr?

Was wir letztendlich hören, ist jedoch sehr viel mehr: Zwar trägt das Seniorenschiff seinen Namen zurecht, denn dort sind wirklich nur Rentner wie Moritz und Augusto direkt beim Ankommen feststellen, jedoch gibt es dort nicht nur kostenlose Getränke, sondern auch ein paar interessante Gespräche mit ehemaligen Spielleitern…
Die Leichtigkeit der Jugend macht sich hingegen auf dem Schülerschiff in der Geschwindigkeit bemerkbar und braucht original 20 Minuten weniger für die gleiche Strecke. Aber gut… Alles hat seine Zeit.
Auf Laboe gibt es außerdem mehr zu erleben, als nur mit einem Brötchen in der Hand 2 Stunden zu warten. Man kann durch ein paar Cafés schlendern, sich was zu essen kaufen und baden. Immerhin.

Am Abend noch Berlins Theaterstück und anschließend lassen „Winni und der Kneipenchor“ den Abend im Polit-Zirkus gemütlich mit ein paar sanften Klängen von Oasis ausklingen, während Moritz die letzten Überbleibsel in die Jugendherberge karrt.

Insgesamt ein guter Tag, sagen alle. Spieler, Spielleiter, ehemalige jeder Art und auch die Orga.

Ein derbes Moin Moin von der Waterkant!

Diesen Herbst wird es politisch und wo heutzutage Politik ist, darf eines nicht fehlen: Ganz großes Drama! Unter dem Motto „Flagge zeigen!“ hat das diesjährige Schultheater der Länder dazu aufgerufen, Farbe zu bekennen für… ja für was eigentlich?

Für Freiheit?                                                                                                                            „Haben wir doch! Mit Handgepäck und Easyjet für 30,76€ nach Rom!“

Für Gleichheit?                                                                                                                „Voll nice so, meine Freunde hören auch die gleiche Musik irgendwie!“

Für Brüderlichkeit?                                                                                                             „Normal, Bruder! Zu 6. Im Mercedes, weil alle Jungs müssen mit!“

Sind das die Antworten, die wir als Generation „Head-Down“ heute noch zu bieten haben, oder werden uns solche Klischees nicht gerecht?

An dieser Frage zu arbeiten ist vielleicht das wichtigste beim diesjährigen SDL – wichtiger als der Wettbewerb, wichtiger als die Show. Trotzdem müssen wir keinen todernsten Politik-Kongress draus machen, sondern erreichen wahrscheinlich sogar mehr, wenn wir einfach zusammen ein offenes und lebendiges Festival gestalten. Dieser Blog will mit Hintergründen, Eindrücken und fairen Rezensionen dazu beitragen, ohne sich in den Vordergrund zu drängen                            – das Rampenlicht gehört Euch!

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Eure SDL-Blogredaktion 2018